Weihnachtsausstellung: Der Erfinder des Santa Claus

by Torben Knye
Weihnachtsausstellung

Der Erfinder des Santa Claus

Wie ein Pionier aus Deutschland eine Legende schuf

Denkt man an den Weihnachtsmann, so haben viele sofort ein bestimmtes Bild vor Augen: mollig, rot-weiß gekleidet und mit langem weißem Bart. Man mag es kaum glauben: Schöpfer dieses Stereotyps ist Thomas Nast, der bedeutendste amerikanische Karikaturist des 19. Jahrhunderts – geboren am 27. September 1840 im südpfälzischen Landau in Deutschland. In einer weihnachtlichen Sonderausstellung erfahren die Besucherinnen und Besucher, wie der Deutsche zu einem der bekanntesten politischen Karikaturisten in Amerika avancierte und die Ideen zum Weihnachtsmann entstand. Die Bilderausstellung seiner weihnachtlichen, durchdachten, kritischen aber auch herzerwärmenden Karikaturen im Erlebnismuseum ZeitWerkStadt stellt im Dezember einen deutschen Pionier vor, der mit seinem ungewöhnlichen Werdegang viel erreicht hat. Nasts Karikaturen sind auch heute noch Grundlage für weltweite Darstellungen des berühmten Weihnachtsmannes, wie jedes Kind ihn kennt.

Nicht nur Nasts Karikaturen des Santa Claus bekamen in der Illustrierten „Harpers Weekly“ große Aufmerksamkeit. Seine Serien von den Kriegsschauplätzen, die als Holzschnitte im ganzen Land verkauft wurden, trieben die Auflage von „Harper’s Weekly“ in die Höhe. Lincoln ernannte ihn dafür zum „besten Werbeoffizier“ der Union.

Nasts Kindheit und Jugend war typisch für die deutsche Immigration in die Vereinigten Staaten im 19. Jahrhundert. 1840 in Landau geboren verließ die Mutter mit ihm und seiner Schwester 1848 die Pfalz, um der Armut zu entfliehen. Drei Jahre später folgte der Vater, ein Militärmusiker. Nast tat sich schwer mit dem Erlernen der englischen Sprache. In der New Yorker Schule galt er als Versager, war dazu noch klein und unsportlich. Doch er hatte ein Talent, das ohne Worte auskam, das Zeichnen. 

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